Ein Kreuz mit den seitenverkehrten Dia-Scans

0 03.07.2024

BEDINGRADE. Es ist ein Kreuz mit gescannten Dias. Auf einer CD mit Dias von Emil Schramme, die dem Kultur-Historischen Verein Borbeck vorliegt, wurden offenbar einige seitenverkehrt abgebildet. So auch dieses, das wir unter der Überschrift „Viel Spaß beim Tüfteln“ am 02.06.2024. veröffentlichten,

Hacky Rumpel hat sich ausführlich Gedanken gemacht. Er schreibt:

Das Foto zeigt zwar den Paushof; das Foto ist aber seitenverkehrt. Die Begründung liefert schon der Link, den Rainer Seck in seinem Kommentar angibt: Die Treppe des „markanten Hauses“ geht vor dem Haus stehend nach links (also Richtung Wasserturm bzw. die Straße hoch). Auf dem Foto von Emil Schramme zeigt diese Treppe aber nach „rechts.“
Das kleine Bild rechts im Text ist das "richtige" Bild.
Weitere Begründung:
Die Reihe „Archivbilder“ Essen-Borbeck von Andreas Koerner aus dem Sutton-Verlag (ISBN 3-89702-967-7 zeigt auf Seite 58 oben ebenfalls den Paushof:  „In der Bedingrader Straße 80 stand dieser Paushof, der 1975 abgerissen wurde. Auf dem Foto sieht man den Abrisskran, der schon einen Teil des Gebäudes zum Einsturz gebracht hat. In einer Tagung der Berechtigten in der Borbecker Mark von 1595 wird bereits ein Paus in Bedingrade erwähnt.“

Wichtig ist hierzu auch das dortige Verkehrsschild „Vorfahrt achten.“ Denn ein Teil der heutigen Lohstraße (von der Frintroper Straße bis zur Straße „Auf dem Eichholz“ sowie der Straße „Auf dem Eichholz“ bis zur Bedingrader Straße hieß früher „Bedingrader Straße.“ (siehe „Essener Adressbuch 1960, Teil II – Straßenteil -, Seite 160 im Schaubild „Frintroper Straße“).

Die „Bedingrader Straße 80“ kann damit nicht rechts des „markanten Hauses“ gestanden haben (denn dann stände der Hof auf der heutigen „Lohstraße“ und nicht auf der „Bedingrader Straße“).

Der Paushof stand demnach auf dem Gelände der heutigen Lohstraße 156. „Bedingrader Straße 80“ dürfte auf eine ältere Nummerierung der Häuser zurückzuführen sein.

Dazu ist der Hof auch auf der Webseite des Regionalverbands Ruhr zu sehen (Eingabe: Lohstraße 156, 45359 Essen), und zwar ganz deutlich auf dem historischen Luftbild „1925 bis 1930“, direkt südlich des Baumes:
https://luftbilder.geoportal.ruhr/?#[email protected]/51.46967r0@EPSG:25832
Nördlich des Baumes ist zudem ein weiteres Haus erkennbar; der Dachfirst verläuft aber parallel zu „Lohstraße“, während der Paushof mit der Giebelseite zur Straße zeigt.

Weiterhin hilft Geogreif:
https://geogreif.uni-greifswald.de/geogreif-content/upload/mtbl/4507Muehlheim-Ruhr1907Kopie.jpg
Dort steht der Hof eindeutig auf der heutigen „Lohstraße 156.“ Auch hier ist das „nördlich des Baumes gelegene“ andere Haus auf der „Lohstraße,“ gegenüber der Einmündung der heutigen Straße „Auf dem Eichholz“ erkennbar.

Aktuelle Fotos vom 17.06.2024 habe ich auch noch beigefügt.

Ich habe versucht, die Position des Fotos aus dem Buch von Andreas Koerner zu treffen. Hilfreich sind dazu auf jeden Fall die Häuser im Hintergrund (Dachgauben; Häuser stehen in der Straße „Heukenfeld“); weiterhin die Balkone des Hauses Lohstraße 158 (links des ehemaligen Paushofes; diese Balkone sind auch auf dem Foto im Bildband „Archivbilder“ von Andreas Körner zu sehen) sowie das inzwischen verklinkerte Haus Lohstraße 152, welches auch auf dem (seitenverkehrten) Foto von Emil Schramme zu sehen ist.

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