Schon wieder so ein Doppelgänger

Auch Hornissenschwebfliege macht auf gefährlich

0 04.07.2024

Mit ihren zwei Flügeln sind Hornissenschwebfliegen (auch Waldschwebfliegen genannt) ganz schön fix unterwegs. Sie können irre schnell mit den Flügeln schlagen, die Geschwindigkeit beträgt bis zu 300 Hertz. Deshalb sieht es so aus, als könnte der Brummer in der Luft schweben. Das haben sie mit den anderen Schwebfliegenarten gemeinsam.

Knapp über zwei Zentimeter kann die Hornissenschwebfliege werden. Gelb gefärbt sind Gesicht, Stirn und Fühler, ihre Facettenaugen sind rosarot. Knapp zwei Zentimeter lang können die rotbraunen Flügel werden. Auf dem gelblichen Hinterleib tragen sie zwei schwarze Binden, die die Ähnlichkeit zur Hornisse ausmachen. Doch ihr fehlt die Wespentaille und daran kann man sie unterscheiden.

Mit der haben sie aber nichts zu tun. Sie sind noch nicht einmal verwandt, verschwippt oder verschwägert. Das Aussehen ist ein Trick, eine raffinierte Taktik zum Schutz vor Feinden. Die Nachahmung soll Fressfeinde täuschen, die den Stachel einer wirklichen Hornisse fürchten.

Wir Menschen fallen darauf nicht rein. Schließlich hat die Hornissenschwebfliege keine Wespentaille und keinen Stachel.

Nicht ganz so gut hat es die Hornissenschwebfliegen-Dame. Bekommt das Männchen „Frühlingsgefühle“, wartet es auf einer Pflanze, bis ein hungriges Weibchen zur Nahrungsaufnahme auftaucht und sich dort niederlässt. Dann wird es vom Männchen zur Paarung angefallen.

Zur Eiablage sucht sich das Weibchen ein Nest von Wespen, Hornissen und mitunter auch Hummeln aus. Dort dringt es ein und legt dort rund 40 Eier ab. Die geschlüpften Larven betätigen sich dann als Müllverwerter. Sie vertilgen Nahrungsrückstände ihrer Wirte. Das schädigt die Wespen oder Hornissen nicht. Im Gegenteil: Die Wirte haben immer ein sauberes Haus. Die Larven sind also „Kommensalen“, sie essen vom gleichen Tisch – im Gegensatz zu „Parasiten“, die ihren Wirt schädigen.

Im Nest häuten sich die Larven, über den Winter ziehen sie sich in die Erde zurück, um als Puppe die kalte Zeit zu überdauern. Im Frühjahr schlüpfen die dann erwachsenen (adulten) Tiere.

Die Erwachsenen lieben Nektar und Pollen. Sie saugen an Baldrian, Oregano, Schmetterlingsflieder und sind somit sehr gute Bestäuber.

Die Fotos machte Uwe van Hoorn

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