Erster Sieg für RWE

Der erste Sieg von Rot-Weiss Essen in der neuen Saison 2024/2025 der 3. Liga ist perfekt. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski fuhr am 2. Spieltag einen 3:1 (1:1)-Auswärtserfolg bei der U 23 von Hannover 96 ein und sicherte sich damit die ersten drei Zähler in der noch jungen Spielzeit.

Vor 4.400 Zuschauern in der großen Hannoveraner Arena, davon mehr als die Hälfte aus Essen, trafen Lucas Brumme (27./47.) mit einem Doppelpack und Leonardo Vonic (53.) für die Rot-Weissen. Für die Gastgeber gelang Husseyn Chakroun (38.) lediglich der zwischenzeitliche Ausgleich.

Für Christoph Dabrowski war es eine erfolgreiche Rückkehr an seine frühere Wirkungsstätte. Der 46-Jährige war früher als Profi sowie viele Jahre als Nachwuchs- und zuletzt auch als Cheftrainer für die Niedersachsen tätig. „Wir hatten einen guten Matchplan, standen defensiv kompakt und konnten unser Umschaltspiel nutzen“, sagte „Dabro“ nach der Partie im Interview bei MagentaSport. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem Sieg jetzt in der Saison angekommen sind. Wir wissen aber auch, dass wir noch nicht die Sterne vom Himmel spielen und weiter hart an uns arbeiten müssen.“

Keine Veränderungen in der Anfangsformation

Im Vergleich zum Saisonauftakt gegen Alemannia Aachen (1:2) vertraute Christoph Dabrowski auf eine unveränderte Startelf. Dennoch wurde gegen die U23 von Hannover 96 mit einer Viererkette agiert. Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte in der Abwehr mit José-Enrique Rios Alonso als Rechtsverteidiger, Kapitän Michael Schultz und Tobias Kraulich in der Innenverteidigung und Ekin Celebi als Linksverteidiger. Torben Müsel und Jimmy Kaparos liefen im zentralen Mittelfeld auf, Ramien Safi (rechts) und Lucas Brumme (links) auf den Flügeln. Im Sturm liefen Ahmet Arslan und Leonardo Vonic als Doppelspitze auf.

Verletzungsbedingt gehörten Tom Moustier (Mittelfußbruch), Robbie D’Haese (Muskelfaserriss) und Moussa Doumbouya (Leistenprobleme) erneut nicht zum Aufgebot. Moustier und Doumbouya verpassten damit im Gegensatz zu Ekin Celebi das Wiedersehen mit ihrem früheren Verein.

Nach Trinkpause: Kaparos legt für Brumme auf

Die ersten Abschlüsse auf dem äußerst holrigen Rasen gingen auf das Konto der Hannoveraner. Einen Distanzschuss von Husseyn Chakroun konnte RWE-Torhüter Jakob Golz abwehren, den Nachschuss verzog Hayate Matsuda. Nur wenig später zwang Kolja Oudenne den Essener Schlussmann mit einem Schuss aus der Drehung zu einer Glanzparade. Auch gegen Montell Ndikom musste Jakob Golz eingreifen, ehe ein weiterer Versuch von Kolja Oudenne ein wenig zu hoch angesetzt war.

Nach einer guten Viertelstunde verzeichneten dann auch die Rot-Weissen ihre erste gute Möglichkeit. Nach einer Rechtsflanke von Ramien Safi kam Lucas Brumme in aussichtsreicher Position an den Ball, verfehlte den Kasten aber mit dem rechten Fuß.

Auch an den nächsten RWE-Offensivaktionen war jeweils Lucas Brumme entscheidend beteiligt. Zunächst bediente er von der linken Seite den mitgelaufenen Ahmet Arslan, der die Kugel auch ins Netz beförderte. Das Schiedsrichter-Gespann entschied jedoch auf Abseits. Unmittelbar nach der ersten Trinkpause hatten die Essener Fans dann aber endgültig Grund zum Jubeln. Auf der rechten Seite steckte Ramien Safi für Jimmy Kaparos durch und dessen Hereingabe beförderte Lucas Brumme mit links wuchtig zum 0:1 (27.) ins Netz.

Der Führungstreffer gab den Rot-Weissen sichtlich Auftrieb, während die Gastgeber nur noch selten vor das Essener Tor kamen. Dennoch ging es mit einem Zwischenstand von 1:1 in die Kabine, weil Husseyn Chakroun nach einem RWE-Ballverlust im Spielaufbau bei seinem Solo durch den Strafraum nicht entscheidend gestört werden konnte und den Ball schließlich überlegt ins lange Eck beförderte (38.). Jakob Golz war ohne Abwehrchance. In der Nachspielzeit hatte 96-Kapitän Fynn Arkenberg sogar noch die Chance zur Führung, sein Kopfball wurde aber zur Ecke abgelenkt.

Ahmet Arslan zweimal als Vorbereiter beteiligt

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mussten die RWE-Fans noch einmal tief durchatmen, als ein Schlenzer von Kolja Oudenne an den Pfosten prallte. Dann aber brachte ein Doppelschlag die Gäste aus dem Ruhrgebiet auf die Siegerstraße. Zunächst staubte Lucas Brumme (47.) aus kurzer Entfernung ab, nachdem Ahmet Arslan nach Zuspiel von Ramien Safi an 96-Torhüter Toni Stahl gescheitert war. Nur wenig später glänzte Ahmet Arslan erneut als Vorbereiter und schickte Leonardo Vonic mit einem Klassepass auf die Reise. Der Mittelstürmer umkurvte Hannovers Innenverteidiger Felix Göttlicher und vollendete konsequent zum 1:3 (54.).

Zwischen den beiden Toren hatte Kapitän Michael Schultz nach einem Eckball von Ahmet Arslan noch eine weitere große Möglichkeit. Toni Stahl lenkte seinen Kopfball jedoch mit einer starken Reaktion über die Latte.

Nach einer guten Stunde reagierte Hannovers Trainer Daniel Stendel mit einem Dreifachwechsel. Unter anderem wurde Angreifer Sean Busch eingewechselt, der nur wenige Sekunden später mit einem Kopfball das RWE-Tor knapp verfehlte.

RWE-Trainer Christoph Dabrowski entschied sich zunächst für einen Doppelwechsel. Manuel Wintzheimer (für Ahmet Arslan) und Thomas Eisfeld (für Jimmy Kaparos) kamen neu in die Partie. Nur wenige Minuten später ersetzten Eric Voufack und Dion Berisha den Doppel-Torschützen Lucas Brumme sowie Ramien Safi. In der Schlussphase kam schließlich auch noch Nils Kaiser (für Ekin Celebi) zu seinem Saisondebüt. Die Niedersachsen bemühten sich zwar, noch einmal Druck zu entfachen, wurden aber in den letzten Minuten kaum noch gefährlich. So konnten die RWE-Profis nach dem Abpfiff mit den Fans auf der Tribüne den ersten Dreier der laufenden Spielzeit feiern.

Heimspiel-Dreierpack startet gegen RB Leipzig

Nach der ersten Essener Auswärtspartie der neuen Spielzeit legt die 3. Liga eine kurze Pause ein, denn am folgenden Wochenende startet der DFB-Pokal. Am Samstag, 17. August, steht dann ab 15.30 Uhr für die Rot-Weissen das Erstrundenspiel gegen den Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig an der Hafenstraße auf dem Programm. Es ist das erste Duell der beiden Klubs überhaupt.

Danach hat RWE noch zweimal in Folge Heimrecht. Das nächste Meisterschaftsspiel findet am Samstag, 24. August, ab 14 Uhr gegen Arminia Bielefeld statt. Nur drei Tage später (Dienstag, 27. August, 19 Uhr) geht es in der ersten Runde des Niederrheinpokals für Titelverteidiger RWE ebenfalls im Stadion an der Hafenstraße gegen den Oberhausener Bezirksligisten SpVgg Sterkrade 06/07.