Kolping diskutierte zur Energiewende

0 06.09.2022

BORBECK / DELLWIG. Energiewende, aber wie? Die Kolpingsfamilien Borbeck und Dellwig wollten es am Montagabend wissen. Sie informierten sich bei einem gut besuchten und zahlengespickten Vortrag mit Dipl.-Ing. Eckhardt Rimpel vom Deutschen Institut für Ziegelforschung Essen. Die Bilanz – wie zu erwarten: Es ist kompliziert. Sehr kompliziert - weit mehr noch als die Vielzahl der verschiedenen Energieträger selbst. Viele Player seien auf dem Energiesektor unterwegs und an der sicheren Energieversorgung hänge alles, stellte Rimpel klar. Er machte mit vielen Grafiken zu Rohstoff-, Verbrauchs- und Produktionskosten, zu politischen Vorgaben und steigenden Abgaben den Stand der Dinge deutlich.

Kein „Weiter so“

Doch die Vorzeichen, so die Debatte nach der intensiven Präsentation im Gemeindesaal St. Michael, stünden eindeutig auf Wandel. Ein „Weiter so“ könne es nicht geben, lautete der Tenor, liebgewonnene Sicherheiten seien mit Blick auf das Klima, internationale Absprachen und die aktuellen politische Entwicklungen definitiv längst vorbei.

Dafür gab es ein klares Ja und Appelle zur eigenen Verantwortung für jeden Verbraucher, deutliche Kritik an Trägheit von Verwaltungen und Bürokratie bei dezentraler Energiegewinnung, aber auch Anfragen nach der Verantwortung und den Anstrengungen der verbrauchsintensiven Großbranchen – ob Baustoff-, Glas- oder Stahlindustrie. Statt die durch Beschaffung und Auflagen gestiegenen Kosten einfach nur an die Kunden durchzureichen, zugleich aber nach Subventionen durch den Staat zu rufen, müsse etwa durch Joint Ventures der Branchen auch mehr Energie in eigene Überlegungen gesteckt werden, die eigene Versorgung sicherzustellen. Zukunftsperspektiven wie Energieerzeugung durch Wasserstoff, neue Techniken und sparsamere Produktionsverfahren müssten deutlicher in die öffentliche Debatte. So kompliziert es auch sei.

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