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0 27.05.2022
NRW. Wer sich in diesen Wochen sonnenexponierte Eichen genauer anschaut, wird feststellen, dass manche von ihnen auch in diesem Frühjahr wieder von Raupen bevölkert werden. Die Ursache könnte der Eichenprozessionsspinner („EPS“) sein. Es wird dringend dazu geraten, sich von den Raupen, deren Nestern und Häuten fernzuhalten, so das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz. Es bündelt jetzt den aktuellen Stand des Wissens in einem Leitfaden, der in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium (MAGS), dem Kommunalministerium (MHKBG) und in fachlicher Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden erstellt wurde. Der Leitfaden „Überwachung, Bekämpfung und Beseitigung des Eichenprozessionsspinners (EPS) – Ein Praxisleitfaden für die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen“ kann hier heruntergeladen werden. Er bietet Privatleuten und Kommunen praxisnahe Hilfestellungen beim Umgang mit dem Eichenprozessionsspinner.
Nach einer aktuellen Abfrage von Wald und Holz NRW für 2021 hatten im vergangenen Jahr 78 Prozent der Kommunen in Nordrhein-Westfalen einen Befall von Eichenprozessionsspinnern festgestellt. Im Raupenstadium entwickelt der unscheinbare Schmetterling Brennhaare, die schwere gesundheitliche Risiken für Menschen und Tiere bergen. Die Brennhaare können entzündliche Hautreizungen und Atembeschwerden auslösen. Bevorzugtes Mittel zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist das Absaugen der Gespinstnester mit Spezialausrüstung, um den Befallsdruck im Folgejahr zu mindern.
Die allgemeine Klimaerwärmung und die warme und trockene Witterung der zurückliegenden Jahre unterstützen die Ausbreitung von wärmeliebenden Arten. Dazu gehört auch der Eichenprozessionsspinner, der warme und besonnte Bereiche bevorzugt. Daher kommt er häufig an städtischen Bäumen und Waldrändern im städtischen Umfeld vor, denn Städte und Ballungsräume sind Wärmeinseln. Zu unterscheiden sind Eichenprozessionsspinner von Gespinstmotten. Auch sie profitieren vom warmen Frühjahr und sind im Gegensatz zum Eichenprozessionsspinner aber völlig harmlos. Gespinstmotten spinnen je nach Art bestimmte Bäume und Sträucher auffällig weiß ein.
Bei Verdacht eines EPS-Brennhaarkontakts empfehlen die Gesundheitsbehörden folgende Maßnahmen:
Im heimischen Garten sollten Gegenmaßnahmen nur mit professioneller Unterstützung durchgeführt werden. Für das Entfernen der Nester im öffentlichen Raum beauftragen die Kommunen Spezialfirmen. Sofern ein Befall im privaten Garten oder Wald zu beobachten ist, sollten auch hier von den Eigentümerinnen und Eigentümern Spezialfirmen beauftragt werden. Ungeachtet dessen sollte das Ordnungsamt der zuständigen Kommune informiert werden, damit die befallenen Stellen von den Kommunen erfasst werden können. Einige Kommunen haben für Meldungen für das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners Online-Portale eingerichtet.
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