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1 02.06.2022
DELLWIG. Seit Menschengedenken bildete das Turmkreuz auf der Kirchturmspitze von St. Michael eine markante Landmarke im Essener Norden und der Wetterhahn blickte auf die Gemeinde hinab. Jetzt ist das Kreuz runderneuert und an einem ganz neuen Ort zu bewundern.
Im Januar 2018 hatte das Orkantief Friederike erhebliche Schäden am Dellwiger Dom verursacht. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurde entdeckt, dass nicht der Sturm, aber doch der Zahn der Zeit erheblich am Turmkreuz genagt hatte. Auch wenn es zwar etwas schief, jedoch noch einigermaßen fest auf dem Turm stand, hatten jahrzehntelange Witterungseinflüsse in luftiger Höhe für Erosion und Rostbildung gesorgt: Teile des Kreuzes und der Verzierungen waren schon verschwunden oder heruntergefallen und weitere Teile so angegriffen, dass durch sie auch erhebliche Gefahr drohte.
Mitte des Jahres 2018 musste das Kreuz mit einem mehr als 60 m hohen Kran und einem großen Hubwagen geborgen werden, anschließend wurde es im rechten Kirchenschiff der St.-Michaelskirche ausgestellt. In den Jahren danach entstand ein denkmalrechtliches Gutachten zur Restaurierung, man diskutierte mit den Denkmalbehörden verschiedene Alternativen und ermittelte im Kirchenvorstand insbesondere auch die notwendigen Kosten der Restaurierung und Wiederaufbringung auf den Turm Neben diesen zeitintensiven Ermittlungen und Verhandlungen traten dann auch noch coronabedingte Verzögerungen ein.
Als nun in der Ermittlung der Restaurierungskosten festgestellt wurde, dass bei Montage des Kreuzes am alten Platz der gesamte Turm unabdingbar eingerüstet werden müsste und somit von Gesamtkosten von mindestens 130.000 Euro für Restaurierung, Gerüst sowie Kran- und Hubwagen auszugehen war, fasste man eine Entscheidung: Der Kirchenvorstand beschloss, dass Kreuz nach denkmalrechtlicher Genehmigung zwar zu restaurieren, jedoch an einer anderen prominenten Stelle aufzustellen.
Ende Juni 2021 wurde endlich die denkmalrechtliche Genehmigung zur Restaurierung und Wiederaufstellung erteilt. Im August 2021 brachte man das ca. 100 Kilo schwere Kreuz in den Restaurierungsbetrieb Josef Vavro in Heiligenhaus, wo es fachgerecht wieder in den ursprünglichen, denkmalgerechten Zustand versetzt werden sollte.
Jetzt ist das Ergebnis für alle zu sehen. Und das näher als je zuvor: Am Montag, 30. Mai, wurde das frisch renovierte alte Turmkreuz von St. Michael fast auf Augenhöhe für alle Bürger und Gemeindemitglieder an die Frontfassade des Gemeindeheims St. Michael montiert. Jetzt kann dort die zum Teil neugeschaffene filigrane Schmiedekunst bewundert werden. Und im Schatten des Kirchturms ist das imposante historische Kreuz jetzt ganz nahe bei den Dellwigern.
Ludger Lappe / Fotos L.L. / Theo Meine
Kommentare
Kommentar von Klemens Böckers |
Mein herzlicher Dank an Herrn Lappe und Herrn Meine für diesen äusserst informativen Beitrag für die Dellwiger und Großborbecker Bürgerinnen und Bürger. Ebenso gilt mein Dank dem Kirchenvorstand der Pfarrei St. Dionysius für dieses kluge Ergebnis Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit!
Klemens Böckers
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