Die Kurze Fuffzehn ist zurück

Bergmann-Skulptur steht wieder in der der Kleinen Gruga

0 25.07.2024

BORBECK / BERGEBORBECK. Über ein Jahr fehlte die Bergmann-Skulptur „Kurze Fuffzehn“ in Deutschlands einzigem Fußball-Freilichtmuseum „Kleine Gruga“, das sich auf dem Grünstreifen an der Georg Melches-Straße befindet, die von der Hafenstraße zum Stadion führt.

Im Rahmen der Foto-Sonderausstellung „Mythos und Moderne“ war sie von der GMS-Initiative an die Zeche Zollverein ausgeliehen worden. Nach transportbedingten Restaurierungsarbeiten steht sie seit Ende Juli nun wieder an ihrem bekannten Ort. Dort begrüßt sie die RWE-Fans auf dem letzten Wegstück zum Stadion an der Hafenstraße.

Immer wieder wird nach der Bedeutung des Namens „kurze fuffzehn“ gefragt. In der ersten Ausgabe der gleichnamigen Vereinszeitung wurde der Begriff im Dezember 1951 erläutert:

„Unser Symbol: `Kurze Fuffzehn`

`Kurze Fuffzehn´ haben wir unsere Vereinszeitung genannt. Ihr habt die neue Titelseite gesehen. Sie wird beherrscht von dem Bild des Bergmanns, der in unserem Terrassengarten im vorderen Rosenbeet seinen Stand hat. Wisst Ihr noch, wie wir an einem herrlichen Sommerabend im Juli dieses Jahres (1951) die vom Bochumer Bildhauerkünstler Petsch geschaffene lebensgroße Bronzefigur enthüllten und Stadtdirektor Dr. Wolff ihr die offizielle Weihe gab? Alle haben wir uns über dieses herrliche Werk gefreut. Es hat uns, die wir in einem der Arbeiter- und Bergleuteviertel Groß-Essens zu Hause sind, viel zu sagen. Der Bergmann ist gerade aus dem Schwarz des Schachtes in die Helle des Tages gestiegen. Müde stützt er sich auf seine Hacke. Die Rechte, - die Grubenlampe in der Hosentasche eingehängt – stemmt er in die Hüfte. „Kurze fuffzehn!“ sagt er in der Sprache der Kumpels – Feierabend! Die Arbeit ist vorbei, jetzt kommt die Erholung, die Freude, die Entspannung. Gibt es ein schöneres Symbol für unseren Verein und für unser Vereinsblatt? Wenn wir in unsere „Oase im Trümmermeer Bergeborbecks“ kommen, dann haben wir auch `Kurze Fuffzehn´ gemacht – Feierabend: der Sport, das Spiel bedeutet uns Entspannung, Freude, Erholung. So also ist der Titel unserer Vereinszeitung zu deuten.“

Mit der Zeit veränderte sich die Bedeutungsauslegung des Titels der Bergmannfigur. Der Begriff „kurze fuffzehn“ ist eigentlich in keinem Bergbaulexikon vorhanden. Umgangssprachlich bedeutet der Begriff im Ruhrgebiet so viel wie „nicht mehr lange fackeln“ und „zu Potte kommen". Bei RWE entwickelte sich folgende Interpretation: Die Bronzefigur stellt einen Bergmann dar, der sich für kurze Zeit von der Arbeit ausruht. In dieser angeblich 15 Minuten dauernden Pause sammelt er Kraft für die weitere Arbeit. Genauso lange dauert auch eine Halbzeitpause beim Fußball. Und danach geht es mit neuem Elan in die zweite Spielhälfte.

Georg Schrepper

Bild oben: Der Originalschriftzug Georg-Melches-Stadion und die Bergmannskulptur Kurze Fuffzehn im Freilichtmuseum „Kleine Gruga“.


Detlev Jaritz von der GMS-Initiative, RWE-Fan Jupp und ein Mitarbeiter des Restaurierungsateliers „Die Schmiede“ brachten die Kurze Fuffzehn zurück an die Hafenstraße.


Die Bergmannskultpur Kurze Fuffzehn.

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