"Große Herausforderung für uns"

RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski vor der Partie gegen Wehen Wiesbaden

0 13.09.2024

Erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte empfängt Rot-Weiss Essen an diesem Samstag, 14 Uhr, im Rahmen des 5. Spieltages in der 3. Liga den SV Wehen Wiesbaden. Der Absteiger aus der 2. Bundesliga, der bislang nur im März 2023 einmal im Stadion an der Hafenstraße zu Gast war (und 3:1 gewann), ist gut in die Saison gestartet und nach vier Partien noch unbesiegt. Das will RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski (46) mit seinem Team nun ändern.

Während der Länderspielpause war RWE mit dem Testspiel beim VfL Bochum und der Partie im Niederrheinpokal beim Oberligisten Mülheimer FC 97 sehr aktiv. Welche Erkenntnisse konnten sie gewinnen?

Christoph Dabrowski: Es war in der Tat eine sehr intensive Phase. Zunächst war nur das Bochum-Spiel geplant, in dem wir viele Dinge verfeinern und möglichst vielen Spielern Einsatzzeiten geben wollten. Dann kam noch das Pokalspiel unter recht schwierigen Rahmenbedingungen hinzu. Dort war unter dem Strich die einzige wichtige Erkenntnis, dass wir die nächste Runde erreicht haben.

Es war das 14. Spiel unter Ihrer Regie im Niederrheinpokal, alle wurden gewonnen!

Zum Glück ist das so, kann ich da nur sagen. Ganz ehrlich: Vor jedem Pokalspiel habe ich großen Respekt, unabhängig von der Spielklasse des Gegners. Wie oft haben wir dabei schon Überraschungen erlebt? Gerade erst ist der SV Waldhof Mannheim beispielsweise gegen einen Siebtligisten ausgeschieden. Man muss immer hellwach sein, kein Sieg ist selbstverständlich. Klar, das Spiel in Mülheim war keine Glanzleistung. Aber wir haben gewonnen und stehen im Achtelfinale.

Jetzt ist der Fokus auf das Liga-Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden gerichtet. Was für eine Partie erwarten Sie?

Wir treffen auf einen ambitionierten Absteiger aus der 2. Bundesliga, der hohe Ziele verfolgt und einen guten Saisonstart hingelegt hat. Das Spiel wird eine große Herausforderung für uns.

Wie wichtig wäre ein Heimsieg gegen die Gäste aus Hessen?

Jeder Sieg ist wichtig. Keine Frage, ein Dreier würde uns sehr guttun. Dafür wird die Mannschaft alles geben.

Das jüngste Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching ging 0:2 verloren. Wie fällt im Rückblick Ihr Fazit aus?

In den ersten 25 Minuten waren wir richtig gut drin im Spiel, haben unsere Chancen aber nicht genutzt. Eine Führung hätte uns ganz sicher in die Karten gespielt. Bis zur Halbzeitpause war mir dann aber zu wenig Dynamik im Spiel. So haben wir den Gegner erst stark gemacht. Kurz nach der Pause bekommen wir das Gegentor, weil wir eine falsche Entscheidung im Spielaufbau treffen. Damit mussten wir der Musik hinterherlaufen. Danach hat mir die letzte Konsequenz im Spiel nach vorne gefehlt, um das Tor auch zu erzwingen. Wir waren nach der Partie alle sehr enttäuscht und arbeiten intensiv daran, um es künftig wieder besser zu machen.

Wie wurde das Spiel aufgearbeitet?

Es gab eine sachliche und offene Analyse. Alle Defizite wurden klar und deutlich angesprochen. Das ist ein ganz normaler Vorgang – wir analysieren jedes Spiel kritisch.

Durch die weiteren Neuverpflichtungen Kelsey Owusu Meisel und Joseph Boyamba hast du gerade in der Offensive mehr Alternativen. Was versprechen Sie sich von den beiden Zugängen?

Jo Boyamba ist ein Spieler, der mit seiner Technik und seinem Dribbling unser Offensivspiel bereichern wird. Er hat während seiner Karriere schon auf verschiedenen Positionen gespielt und ist flexibel einsetzbar. Wir sind von seinen Qualitäten überzeugt und freuen uns, dass er mit uns den gemeinsamen Weg in der 3. Liga geht. Zuletzt war er nicht regelmäßig im Spielrhythmus, so dass wir ihm aber auch noch ein wenig Zeit geben müssen. Kelsey ist sehr schnell und trickreich, für die Gegenspieler nur schwer auszurechnen. Er ist bei uns vor allem auf dem linken Flügel eingeplant, von wo er mit seiner Abschlussstärke für Gefahr sorgen soll, kann aber auch auf den anderen Offensivpositionen zum Einsatz kommen. Er hat bei seinen ersten Einsätzen schon einige gute Ansätze gezeigt, außerdem ist seine Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen.

Manuel Wintzheimer war nach seiner Muskelverletzung in Bochum und Mülheim schon wieder dabei. Auch Robbie D’Haese ist nach längerer Verletzungspause einsatzfähig. Wie sieht es sonst personell aus?

Tom Moustier macht nach seinem Mittelfußbruch ebenfalls weitere Fortschritte und absolviert bereits Teile des Mannschaftstrainings. Dennoch müssen wir hier noch ein wenig Geduld haben. Jimmy Kaparos, der in Unterhaching einen Schlag abbekommen hatte, musste zwischenzeitlich aussetzen, konnte in den letzten Tagen aber wieder trainieren. Damit sind nur Ekin Celebi und Moussa Doumbouya noch längere Zeit raus.

Julian Eitschberger war während der Länderspielpause mit der deutschen U20-Nationalmannschaft unterwegs. Wie sehr freut Sie das?

Dass wir als Drittligist einen Junioren-Nationalspieler abstellen, ist für Rot-Weiss Essen und für den Jungen eine super Geschichte. Natürlich haben wir kräftig die Daumen gedrückt, dass er gute Leistungen bringt und vor allem gesund zurückkommt.

Gesetzt den Fall, dass bis zum Wehen-Spiel nichts mehr passiert: Wird es dann beim Kader und auch bei der Startelf einige harte Entscheidungen geben?

Das kann gut möglich sein und als Trainer kann ich das ja auch nur hoffen. Wenn fast der gesamte Kader zur Verfügung steht, dann haben wir einen großen Konkurrenzkampf. Das gilt für die Positionen in der Anfangsformation, aber auch für die Plätze im Spieltagaufgebot.

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